
Ausrüstung
einer Märklin Lokomotive BR78 DRG
(Art.-Nr 3703) mit Zusatzfunktionen
F1:
schaltet einen Rauchsatz
F2: schaltet die fahrtrichtungsabhängigen roten Rücklichter ab
F3: schaltet die Führerstandsbeleuchtung
weiterhin gibt es (nicht schaltbare) Strom führende Kupplungen
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- Erster Schritt: Entfernen des alten c90-Decoders ohne
Funktionen, absolute Fahrrichtung und flackerfreie Beleuchtung.
Solche Dinge werden bei ebay immer wieder gern ersteigert. Man kann
bis zu 100 Mark erzielen. Einfach die Verbraucher ablöten und
Decoder entnehmen. Der neue Decoder muss dann noch um die Funktion
F3 erweitert werden. Beim Aufrüsten des Decoders kann die
violette Leitung entfernt werden. Wir brauchen sie nicht.
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Anpassung des Spitzensignals und des Lichtleiters
an die Gegebenheiten des Rauchsatzes
(Gut, dass die 3703 nur ein Zweilicht-Spitzensignal hat...)
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- Zweiter Schritt: Die handwerklichen Arbeiten am Fahrgestell
und am Lok-Gehäuse. Das linke Bild zeigt die Stelle, an der die
ehemalige Lampenhalterung abgefräst wurde (leider mit einem
erheblichen Rutscher, der jedoch nach dem Aufsetzen des Gehäuses
unsichtbar bleibt - Puuuuh!
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- Wichtig beim Aufbohren des Schlotes (werksseitig 2mm
Innendurchmesser und 4,5mm Stärke an der schlankesten Stelle am
Ansatz auf dem Kessel) auf die erforderlichen 3,5mm (besser 3,6mm,
damit er auch passt, wenn er nicht ideal rund ist... - denn das sind
sie NIE) für einen Seuthe-Rauchsatz (Nr 20?) ist die richtige
Fixierung des Lokgehäuses unter dem Bohrständer. Aus der Hand ist
die Bohrung nicht zu machen. Nun kann man den Rauchsatz einsetzen.
Er wird später mit dem Braun-Grünen Kabel verlötet.
- Danach sollte man Fahrgestell und Lokgehäuse mit Druckluft
reinigen. Gibt's bei Conrad aus der Dose.
- Für das neue Spitzensignal nimmt man eine flache LED (eich habe
einfach eine 3mm-LED flachgeschliffen) und schließt sie mit
Vorwiderstand an den Ausgang (grau) des Decoders und orange an. Ich
habe die Lötstellen dann mit papier umklebt und in die Vertiefung
für den ehemals unversehrten Lichtleiter, den ich wie auf dem Bild
oben zu sehen ist, gekürtz habe. Man muss die LED so flach
schleifen, dass das Gehäuse gut schließt. Weil die LED relativ
lichtstark ist und weil der Lichtleiter nun kürzer ist, ist die
Lichtausbeute besser als beim Original!
- Vierter Schritt: Einpassen des neuen Decoders. Das blaue
und grüne Kabel muss jeweils an die entsprechende Drossel am
Motoreingang gelötet werden. Das braune und das rote Kabel müssen
ebenfalls angeschlossen werden. Insgesamt braucht man 4 Anschlüsse
für orange: Das Spitzensignal vorne und am Tender, für die roten
LEDs für das Rücklicht und für die Führerstandsbeleuchtung.
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- Hinsichtlich des Spitzensignals und wegen des möglichen
Wendezugeinsatzes der Lok ergeben sich folgende Arbeiten an der
hinteren Beleuchtung (fünfter Schritt): An die hintere
Steckfassung wird ein oranges statt dem vorhandenen braunen Kabel
angelötet.
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- Nun wird aus 2 LEDs, Schutzdiode (1N4148) und einem 1kOhm-Widerstand
die übliche LED-Beleuchtung gebastelt. Alles wird sauber mit dem
F3-Kabel und einem der zwei noch freien orangen
Rückleiter verlötet und geschrumpft und "gut is'".
- Die LEDs biegt man nun "passend für den Spalt zwischen
Permanentmagnet und Stecksockelhalterung. Das Bild zeigt die Lage
der beiden LEDs für die Schlussbeleuchtung. Man erkennt auch das
"selbstverschweißende Isolierband" aus dem Baumarkt, mit
dem ich die Isolierung gemacht habe.
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- Die LED schaltet sich leider nicht wie bei anderen Loks
selbsttätig richtungsabhängig. Für die erforderliche kleine
Experimentierplatine habe ich keinen Platz gefunden.
- Sechster Schritt: Die Kabinenbeleuchtung. Das F3- und das
letzte orange Kabel werden an eine Steckfassung gelötet. Dahinein
steckt man eine Microbirne 610080. Weil die Scheiben des
Führerstandes mattiert sind (wegen der Innereien) ist die Position
der Birne egal.
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Für die Stromführenden Kupplungen montiert man
RTS-Kupplungen mit angelöteten Kabeln in die Aufnahmen und führt
die Kabel wie im Bild ersichtlich an den Schleifer. Wichtig ist das
Schnipselchen Papier (im rechten Bild in weiß, damit man es besser
sieht, später wird es mit Plakafarbe schwarz gemacht) auf der Oberseite der Kupplung, weil die
Aufnahme hier aus Metall ist und dadurch sonst bei Berührung mit
der Feder der RTS-Kupplung herrliche Kurzschlüsse auftreten
würden...
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- Nun bleibt noch der für die Innereien der Maschine letzte
Schritt: Aufräumen. Am Decoder wird Platz für die
Führung des Gehäuses benötigt und am Spitzensignal verwendet man einen schwarzen Aufkleber (Schreibschutz für alte
5-1/4" Disketten) zum Abdecken der drei Kabel, weil diese Stelle nachher sichtbar ist. Die
schwarz Pappe im Tenderbereich ist als Lichtschutz für den
Führerstand erforderlich. Sie muss so angepasst werden, dass sie
auch die LED überdeckt. Das kann man oben im Bild schon
sehen.
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Nach dem Umbau habe ich gemerkt, dass der
Massekontakt der Lok zu schlecht für eine ruhige Fahrt ist. Also
habe ich eine Kabelöse um die letzte Nachlaufachse gezogen, um die
Drehgestell-Führung geschlungen und in das Lokgehäuse geführt.
Dann habe ich das Kabel an die Massefahne am Motorschild
angelötet.
- Nach einer Testrunde kann das Gehäuse aufgesetzt werden und die
Bauarbeiten sind abgeschlossen.
- Viel Freude beim Nachbauen. Für weitere Fragen und Anregungen bin
ich offen.
- Man sollte es nicht meinen, aber in der Lok geht es erbärmlich
eng zu. Aber das Ergebnis entschädigt für so manchen Fluch
insbesondere beim Aufsetzen des Gehäuses. - Denn nicht alles, was
aufgeräumt aussah, war auch so aufgeräumt, dass es ins Gehäuse
passte.
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