ICE-Sinus
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Die vollständige Dokumentation dieses Umbaus muss noch ein bisschen warten, weil noch nicht alle Details geklärt sind...

  • Digital-Decoder und C-Sinus Motor

  • Epoche V

  • Innenbeleuchtung und Spitzensignal
    digital schaltbar

  • Schleiferumschaltung

Dieser Zug wurde im Rahmen eines "Benutzertests" für den "neu" entwickelten Sinus-Motor in 1999 unter den Märklin-Insider-Mitgliedern in einer einmaligen und limitierten Auflage von 6.500 Stück verlost. Meiner trägt die Seriennummer 0609 und wurde noch vor Weihnachten '99 ausgeliefert. Hier findet Ihr nun eine Kurzfassung meines beantworteten Fragebogens, der im übrigen keine einzige Frage nach dem Rangiergang stellt, der doch so sehr gepriesen wurde...

Mein Eindruck im Digitalbetrieb ist insgesamt sehr positiv. Das Drehmoment des Motors und das Anfahr- und Auslaufverhalten des Zuges haben mich ohne Zweifel überzeugt.

Höchstgeschwindigkeit
Die Höchstgeschwindigkeit scheint mir ganz OK. Ich errechne maßstabsbereinigt ein "echtes" Tempo von ca. 260 km/h. Wenn es denn ginge, müsste man mal den Messwagen in den Zug hängen...
Mit diesem Tempo kann man jedenfalls sowohl Radius 2 als auch 1 (!) auch (Kreuzungs-)Weichen "kreuz und quer" befahren, ohne Schlimmes befürchten zu müssen. Kurz und gut: Selbst auf dem M-Gleis bleibt der ICE-S immer treu auf den Schienen - komme, was mag. Vom ICE-3 hört man da ja ganz andere Dinge ;-). 

Langsamfahreigenschaften
Das Teil fährt bei Trafostellung 15 (digital) an. Man kann ein einfaches gerades Gleis (180mm) in etwa 45 Sekunden durchfahren, wenn man will, zwar nicht ganz gleichmäßig, aber mit allen drei Zwischenwagen... Und dabei ist noch nicht einmal der Rangiergang aktiviert.

Anfahren/Bremsen
In der Ebene:
Der seidenweiche Auslauf des Motors ist beinahe beängstigend gut. Allerdings ist der Bremsbereich bei Verwendung des Signalmoduls 72441 in der Werkseinstellung für Bremsverzögerung und Höchstgeschwindigkeit sehr lang (knapp 120 cm sind eigentlich kaum auf einer Anlage unterzubringen). In Bahnhöfen müssten Gleise, die in zwei Richtungen befahren werden, eigentlich drei Meter lang sein, um vernünftig betrieben zu werden. Wer hat dafür schon den Platz?? Bleibt nur die Reduzierung des Bremswegs.
Das Anfahren bei Grünschalten des Signalmoduls bis zum Erreichen der am Regler eingestellten Höchstgeschwindigkeit geschieht nicht linear. Setzt man das eingestellte Tempo gleich 100%, macht das Teil einen Satz von 0-etwa 50%, um von 50% - 100% ziemlich linear zu beschleunigen. Seltsam. Denn beim Anfahren aus dem Stand passiert das nicht...
in Steigungen und Gefälle bei 5 - 8 %
Auch hier benimmt sich der Zug wirklich überzeugend. Allerdings neigt der Sinus anders als der DCM-Motor zum Anrollen oder Zurückrollen bei (zu) großen Steigungen und langen Zügen.

Lärm
Laut ist er wirklich - allerdings ist das bei mir auf dem guten alten Rappel-M-Gleis auch gar kein Wunder. Trotzdem ist er ohne Zweifel im unteren Drehzahlbereich deutlich lauter als andere Fahrzeuge.

Optik
Da kann man wirklich nichts sagen. Alles sieht aus nach sorgfältiger Arbeit. Insbesondere die Sinus-Welle und der Rot-Gelb-Farbübergang sehen wirklich gut aus! Weitere Details gibt es ja nicht so viele an einem aalglatten Hochgeschwindigkeitszug. Auffällig ist das gelbe Licht, das der Zug aus den Frontscheinwerfern auf die Schienen schmeißt. Da hatte ich eigentlich auf ein bisschen mehr Weiß gehofft... Außerdem sieht ein Zwischenwagen auf wie das "Rotlicht-"Viertel, da die Inneneinrichtung dieses Wagens entsprechend - vorbildgerecht - eingefärbt ist.

Und noch was
Man kann den Sinus-ICE mit der Dummy-Garnitur 40712 und den ICE-2-Zwischenwagen 437x2 verlängern. Dabei muss man allerdings den Dummy zwischen die ICE-S-Triebköpfe setzen, da diese nicht auf "Zwischenwagen" umschaltbar sind. Allerdings kann der Antrieb des ICE-S bei langen Garnituren aus meiner Sicht nicht ganz überzeugen.
Das liegt insbesondere daran, das der Zug erst spät anfährt (Stufe 6 auf der IB) - aber dafür dann direkt mit schleudernden Rädern. Ich habe eine 10-teilige Garnitur getestet. Und das sollte der Antrieb wohl verkraften.

Fazit
Mein Sinus-ICE wird wohl in Bälde die Reise nach Göppingen antreten, um einer kleinen Kur unterzogen zu werden. Ich hoffe auf einen leiseren Antrieb und bessere Anfahreigenschaften bei langen Zügen. Zwar hat man nur einen fünfteiligen Zug ausgeliefert, aber die WM-Lok oder die BR01.10 beweisen, dass das Anfahrverhalten eines Sinus-Modells durchaus kulivierter zu gestalten ist als bei meinem ICE.