Höchstgeschwindigkeit
Die Höchstgeschwindigkeit scheint mir
ganz OK. Ich errechne maßstabsbereinigt ein "echtes" Tempo von ca.
260 km/h. Wenn es denn ginge, müsste man mal den Messwagen in den Zug
hängen...
Mit diesem Tempo kann man jedenfalls
sowohl Radius 2 als auch 1 (!) auch (Kreuzungs-)Weichen "kreuz und
quer" befahren, ohne Schlimmes befürchten zu müssen. Kurz und gut: Selbst
auf dem M-Gleis bleibt der ICE-S immer treu auf den Schienen - komme, was
mag. Vom ICE-3 hört man da ja ganz andere Dinge ;-).
Langsamfahreigenschaften
Das Teil fährt bei Trafostellung 15
(digital) an. Man kann ein einfaches gerades Gleis (180mm) in etwa 45 Sekunden
durchfahren, wenn man will, zwar nicht ganz gleichmäßig, aber mit allen drei
Zwischenwagen... Und dabei ist noch nicht einmal der Rangiergang aktiviert.
Anfahren/Bremsen
In der Ebene:
Der seidenweiche Auslauf des Motors ist
beinahe beängstigend gut. Allerdings ist der Bremsbereich bei Verwendung des
Signalmoduls 72441 in der Werkseinstellung für Bremsverzögerung und Höchstgeschwindigkeit
sehr lang (knapp 120 cm sind eigentlich kaum auf einer Anlage unterzubringen).
In Bahnhöfen müssten Gleise, die in zwei Richtungen befahren werden,
eigentlich drei Meter lang sein, um vernünftig betrieben zu werden. Wer hat dafür
schon den Platz?? Bleibt nur die Reduzierung des Bremswegs.
Das Anfahren bei Grünschalten des
Signalmoduls bis zum Erreichen der am Regler eingestellten Höchstgeschwindigkeit
geschieht nicht linear. Setzt man das eingestellte Tempo gleich 100%, macht das
Teil einen Satz von 0-etwa 50%, um von 50% - 100% ziemlich linear zu
beschleunigen. Seltsam. Denn beim Anfahren aus dem Stand passiert das nicht...
in Steigungen und Gefälle bei 5 - 8 %
Auch hier benimmt sich der Zug wirklich
überzeugend. Allerdings neigt der Sinus anders als der DCM-Motor zum Anrollen
oder Zurückrollen bei (zu) großen Steigungen und langen Zügen.
Lärm
Laut ist er wirklich - allerdings ist
das bei mir auf dem guten alten Rappel-M-Gleis auch gar kein Wunder. Trotzdem
ist er ohne Zweifel im unteren Drehzahlbereich deutlich lauter als andere
Fahrzeuge.
Optik
Da kann man wirklich nichts sagen. Alles
sieht aus nach sorgfältiger Arbeit. Insbesondere die Sinus-Welle und der
Rot-Gelb-Farbübergang sehen wirklich gut aus! Weitere Details gibt es ja nicht so viele an einem
aalglatten Hochgeschwindigkeitszug. Auffällig ist das gelbe Licht, das der Zug
aus den Frontscheinwerfern auf die Schienen schmeißt. Da hatte ich eigentlich
auf ein bisschen mehr Weiß gehofft... Außerdem sieht ein Zwischenwagen auf wie
das "Rotlicht-"Viertel, da die Inneneinrichtung dieses Wagens
entsprechend - vorbildgerecht - eingefärbt ist. Und
noch was
Man kann den Sinus-ICE mit der Dummy-Garnitur 40712 und den
ICE-2-Zwischenwagen 437x2 verlängern. Dabei muss man allerdings den Dummy
zwischen die ICE-S-Triebköpfe setzen, da diese nicht auf
"Zwischenwagen" umschaltbar sind. Allerdings kann der Antrieb des
ICE-S bei langen Garnituren aus meiner Sicht nicht ganz überzeugen.
Das liegt insbesondere daran, das der Zug erst spät anfährt (Stufe 6 auf der
IB) - aber dafür dann direkt mit schleudernden Rädern. Ich habe eine
10-teilige Garnitur getestet. Und das sollte der Antrieb wohl verkraften. Fazit
Mein Sinus-ICE wird wohl in Bälde die Reise nach Göppingen antreten, um einer
kleinen Kur unterzogen zu werden. Ich hoffe auf einen leiseren Antrieb und
bessere Anfahreigenschaften bei langen Zügen. Zwar hat man nur einen
fünfteiligen Zug ausgeliefert, aber die WM-Lok oder die BR01.10 beweisen, dass
das Anfahrverhalten eines Sinus-Modells durchaus kulivierter zu gestalten ist
als bei meinem ICE.
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